Ihre Paar-Beratung im Chiemgau

Stärken Sie Ihre Beziehung mit unserer einfühlsamen und lösungsorientierten Paar-Beratung in Prien am Chiemsee

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    Es ist gut, aus dem Feuer der Leidenschaft ein Lagerfeuer zu machen, an dem sich beide auf Dauer wärmen können.

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    Entdecken Sie die Kraft einer fairen und lösungsorientierten Paar-Beratung.

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    Nicht erfüllte Wünsche in einer Beziehung sind problematisch. Gravierender sind aber nicht erfüllte BEDÜRFNISSE.

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    Kinder leiden am meisten unter einer toxischen Beziehung ihrer Eltern!

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News für Paare

Aktuell:

Hier informieren wir Sie mit eigenen Beiträgen und Beiträgen anderer Experten (mit jeweiliger Quellenangabe über Wege zur Bewältigung von Beziehungs-Problemen.

Transparenzhinweis:

Keine Garantie für die Richtigkeit dieser Informationen, die zudem keine ärztliche Beratung sind und daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden dürfen.


20 Bitten eines Kindes an seine getrennten Eltern

Meine liebe Mama, mein lieber Papa,


1. Vergesst nie: Ich bin das Kind von euch beiden. Ich liebe euch beide. Darum will ich mich nicht von euch trennen und keinen von euch verlieren. Ich habe jetzt zwar einen Elternteil, bei dem ich hauptsächlich wohne und der die meiste Zeit für mich sorgt, aber ich brauche den anderen genauso.


2. Helft mir, zu dem Elternteil, bei dem ich nicht ständig bin, Kontakt zu halten. Wählt für mich die Telefonnummer, wenn ich anrufen möchte oder schreibt die Adresse auf einen Briefumschlag, wenn ich ein Bild für meinen anderen Elternteil gemalt habe. Helft mir, zu Weihnachten oder zum Geburtstag ein schönes Geschenk für den anderen zu basteln oder zu kaufen. Teilt neue Fotos von immer mit dem andren.

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Lieber streiten statt schweigen

 "Einsamkeit in der Beziehung kann sich lebensbedrohlich anfühlen"


Streit in einer Beziehung sieht oft so aus, dass einer laut wird und der andere den Raum verlässt. Paartherapeutin Anna Wilitzki unterscheidet deshalb Angreifer und Rückzügler, die Konflikte unterschiedlich austragen. Die emotionsfokussierte Paartherapeutin erforscht in ihrer Arbeit mit Paaren vor allem die Gefühle, die sich hinter Handlungen und Reaktionen verbergen.


Wenn Paare streiten, läuft das oft gleich ab: Einer wird laut und macht Vorwürfe, der andere redet sich heraus oder will gar nicht erst darüber sprechen. Warum ist das oft so?


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Wann fühlen wir uns geliebt?


Wir fühlen uns geliebt, wenn wir emotional gesehen, wertgeschätzt und angenommen werden. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:


  1. Zuwendung & Aufmerksamkeit – Wenn jemand uns aktiv zuhört, sich für uns interessiert und Zeit mit uns verbringt.
  2. Körperliche Nähe – Umarmungen, Berührungen oder einfach eine liebevolle Geste können starke Gefühle von Geborgenheit vermitteln.
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Wie unterscheiden sich Wünsche und Bedürfnisse?

Wünsche und Bedürfnisse sind eng miteinander verbunden, aber sie haben unterschiedliche Bedeutungen. Das Erkennen und Bearbeiten von Bedürfnissen, die hinter Wünschen stecken könnten, sind mitentscheidend für den Erfolg einer Paar-Beratung.


1. Bedürfnisse (notwendig für das Wohlbefinden)

  • Grundlegend und essenziell
  • Ohne sie fühlt man sich unglücklich oder unausgeglichen
  • Meist universell (z. B. jeder Mensch braucht Liebe und Sicherheit)


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Psychische Auswirkungen einer Ehe-Scheidung

Eine Ehe-Scheidung kann psychische Auswirkungen auf die beteiligten Personen haben. 

Jeder Mensch reagiert jedoch individuell auf eine Trennung, und die Auswirkungen können je nach den Umständen der Scheidung und den individuellen Faktoren unterschiedlich sein.

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Was geht in Kindern bei einer Ehescheidung vor?

Kinder können unterschiedlich auf eine Ehescheidung reagieren, abhängig von ihrem Alter, ihrer Persönlichkeit und ihren individuellen Erfahrungen. 


Häufige Reaktionen und Gefühle, die Kinder während einer Ehescheidung erleben können:

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Wenn die Ehe hält und hält.....

Manche Partnerschaften halten ewig. Paare äußern fünf Zutaten, die für ihren Eheerfolg maßgebend sind.

   

Um eine langfristig gute Beziehung zu führen, braucht es nicht nur viel Liebe für den anderen. Aber ein guter Start ist das durchaus.



Caroline und Christian Heim sind ein australisches Paar, das sich dafür interessiert, warum manche Paare ein Leben lang zusammenbleiben. Also beschlossen die Krisenberaterin und der Direktor einer Psychiatrieklinik, dies in einer großangelegten Studie zu erforschen. Sie verschickten Onlinefragebögen an 932 Paare, die seit 40 bis 73 Jahren verheiratet waren. Vor allem aber führte Caroline Heim lange Gespräche mit 90 weiteren Paaren, darunter auch zwei gleichgeschlechtliche. Sie bestellte die älteren Menschen nicht ins Labor, sondern besuchte sie.

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Beziehungskrise: Diese 7 Anzeichen sollten Sie wachrütteln

Das sind die 7 Anzeichen für eine mögliche Beziehungskrise:


1. Verweigerung der Unterstützung des Partners

Wenn wir aufhören, Unterstützung und Zustimmung von unserem Gegenüber anzunehmen (oder zu geben), ist dies das erste Signal, das wir berücksichtigen und an dem wir arbeiten müssen. Denn es ist das Ablehnungsverhalten, das in erster Linie für ein allgemeines psychophysisches Unwohlsein verantwortlich ist.

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Toxische Beziehungen erkennen

Toxische Beziehungen lassen sich oft an einem Muster von Verhaltensweisen erkennen, die Ihr emotionales Wohlbefinden und Selbstwertgefühl nachhaltig beeinträchtigen können. Hier sind Hinweise, worauf Sie achten sollten.

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20 Bitten eines Kindes an seine getrennten Eltern


Meine liebe Mama, mein lieber Papa,


1. Vergesst nie: Ich bin das Kind von euch beiden. Ich liebe euch beide. Darum will ich mich nicht von euch trennen und keinen von euch verlieren. Ich habe jetzt zwar einen Elternteil, bei dem ich hauptsächlich wohne und der die meiste Zeit für mich sorgt, aber ich brauche den anderen genauso.


2. Helft mir, zu dem Elternteil, bei dem ich nicht ständig bin, Kontakt zu halten. Wählt für mich die Telefonnummer, wenn ich anrufen möchte oder schreibt die Adresse auf einen Briefumschlag, wenn ich ein Bild für meinen anderen Elternteil gemalt habe. Helft mir, zu Weihnachten oder zum Geburtstag ein schönes Geschenk für den anderen zu basteln oder zu kaufen. Teilt neue Fotos von immer mit dem andren.


3. Fragt mich nicht, wen von euch beiden ich lieber mag. Ich habe euch beide gleich lieb. Macht den anderen also nicht schlecht vor mir. Denn das tut mir weh.


4. Redet miteinander wie erwachsene Menschen. Ihr seid schließlich meine Vorbilder. Und benutzt mich nicht als Boten zwischen euch – besonders nicht für Botschaften, die den anderen traurig oder wütend machen


5. Verplant nie die Zeit, die mir mit meinem anderen Elternteil gehört. Ein Teil meiner Zeit gehört meiner Mutter und mir, ein Teil meinem Vater und mir. Haltet euch daran.


6. Seid nicht traurig, wenn ich euch verlasse und zum anderen Elternteil gehe. Der, von dem ich weggehe, soll auch nicht denken, dass ich es in den nächsten Tagen schlecht hätte. Am liebsten würde ich immer bei euch beiden sein. Aber ich kann mich nicht in zwei Stücke reißen – nur weil ihr unsere Familie auseinandergerissen habt.


7. Seid nicht enttäuscht oder böse, wenn ich beim anderen bin. Ich vergesse keinen von euch, auch wenn ich mich dann nicht melde. Ich habe jetzt zwei Zuhause. Die muss ich gut auseinanderhalten – sonst kenne ich mich in meinem Leben überhaupt nicht mehr aus.


8. Gebt mich nicht wie ein Paket vor der Haustür des anderen ab. Bittet den anderen für einen kurzen Moment rein und redet darüber, wie ihr mein schwieriges Leben einfacher machen könnt. Wenn ich abgeholt oder gebracht werde gibt es kurze Momente, in denen ich euch beide habe. Zerstört dies nicht dadurch, dass ihr euch anödet oder zankt.


9. Lasst mich vom Kindergarten oder bei Freunden abholen, wenn ihr den Anblick des anderen nicht ertragen könnt. Aber denkt daran: ich liebe diesen Anblick. Also verhindert nicht, dass ich den anderen sehe.


10. Streitet euch nicht vor mir. Seid wenigstens so höflich miteinander, wie ihr es zu anderen Menschen seid und wie ihr es auch von mir verlangt.

 

11. Erzählt mir nichts von Dingen, die ich noch nicht verstehen kann. Sprecht darüber mit anderen Erwachsenen, aber nicht mit mir.


12. Lasst mich meine Freunde zu beiden von euch mitbringen. Ich wünsche mir, dass sie meinen Vater und meine Mutter toll finden.


13. Einigt euch fair übers Geld. Ich möchte nicht, dass einer von euch viel Geld hat – und der andere ganz wenig. Es soll euch beiden so gut gehen, dass ich es bei euch beiden gleich gemütlich habe.


14. Versucht nicht, mich um die Wette zu verwöhnen. Soviel Schokolade kann ich nämlich gar nicht essen, wie ich euch beide lieb habe.


15. Sagt mir offen, wenn ihr mal mit dem Geld nicht auskommt. Für mich ist Zeit ohnehin viel wichtiger als Geld. Von einem lustigen gemeinsamen Spiel habe ich viel mehr als von einem neuen Spielzeug.


16. Macht nicht immer soviel „action“ mit mir. Es muss nicht immer was Tolles oder Neues sein, wenn ihr etwas mit mir unternehmt. Am schönsten ist es für mich, wenn wir einfach fröhlich sind, spielen und ein bisschen Ruhe haben.


17. Lasst möglichst viel in meinem Leben so, wie es vor eurer Trennung war. Das fängt bei meinem Kinderzimmer an und hört bei den kleinen Dingen auf, die ich mit euch gemeinsam oder ganz allein mit meinem Vater oder meiner Mutter gemacht habe. Es sind kostbare Erinnerungen für mich und helfen mir, meine neue Familiensituation zu verkraften.


18. Seid lieb zu den anderen Großeltern - auch wenn sie bei eurer Trennung mehr zu ihrem eigenen Kind gehalten haben. Ihr würdet doch auch zu mir halten, wenn es mir schlecht ginge! Ich will nicht auch noch meine Großeltern verlieren.


19. Seid fair zu dem neuen Partner, den einer von euch findet oder schon gefunden hat. Mit diesem Menschen muss ich mich ja auch arrangieren. Ich kann es besser, wenn ihr euch nicht gegenseitig eifersüchtig belauert. Es wäre sowieso am besten für mich, wenn ihr beide jemanden zum Liebhaben findet. Dann seid ihr nicht mehr so böse aufeinander.


20. Seid optimistisch. Eure Ehe habt ihr nicht hingekriegt – aber ihr seid immer noch meine Eltern. Also lasst uns wenigstens die Zeit danach gut hinbekommen. Ich glaube, es hilft uns allen, wenn ihr meine Bitten an euch ernst nehmt. Vielleicht redet ihr miteinander darüber. Aber streitet nicht. Benutzt meine Bitten nicht dazu, dem anderen vorzuwerfen, wie schlecht er zu mir ist. Wenn ihr das macht, habt ihr nicht verstanden, wie es mir jetzt geht und was ich brauche, um mich wohler zu fühlen.


Quelle: karin-jaeckel.de/werhilft/waskinderwollen2.html | in Memoriam Dieter Mark



Wie erkennt man eine toxische Beziehung?

Toxische Beziehungen lassen sich oft an einem Muster von Verhaltensweisen erkennen, die Ihr emotionales Wohlbefinden und Selbstwertgefühl nachhaltig beeinträchtigen können. Hier sind einige ausführlichere Hinweise, worauf Sie achten sollten:


Übermäßige Anfangsbegeisterung (Love Bombing):
Zu Beginn einer toxischen Beziehung wird Ihnen häufig extrem viel Aufmerksamkeit und Liebe entgegengebracht – oft fast überwältigend. Diese Überzuneigung dient nicht nur dazu, Sie zu umwerben, sondern soll auch schnell eine emotionale Abhängigkeit erzeugen. Später kann diese Phase abrupt in distanziertes oder gar aggressives Verhalten umschlagen.


Manipulation und Schuldzuweisungen:
In toxischen Beziehungen wird häufig manipuliert: Der Partner schiebt Ihnen die Schuld an Problemen zu, kritisiert Sie ständig und gibt Ihnen das Gefühl, immer falsch zu handeln. Diese andauernde negative Rückmeldung führt dazu, dass Sie an Ihrem Selbstwert zweifelst und Sie sich ständig rechtfertigen müssen.


Gaslighting:
Eine besonders schädliche Taktik ist das Gaslighting. Dabei wird Ihre Wahrnehmung der Realität systematisch in Frage gestellt. Der Partner bestreitet beispielsweise, dass bestimmte Ereignisse stattgefunden haben oder dreht Gespräche so, dass Sie unsicher über Ihre Erinnerungen und Gefühle wirst. Dadurch verlieren Sie langsam das Vertrauen in sich selbst.


Kontrolle und Isolation:
Toxische Partner versuchen oft, Kontrolle über Ihr Leben zu erlangen. Das kann sich darin äußern, dass sie Ihre  Kontakte zu Freunden und Familie einschränken, Ihre Entscheidungen übermäßig beeinflussen oder Ihre Aktivitäten überwachen. Diese Isolation macht es schwer, Unterstützung von außen zu bekommen und verstärkt Ihre emotionale Abhängigkeit.


Ständige emotionale Erschöpfung:
Durch wiederkehrende Konflikte und das Fehlen von Anerkennung fühlen Sie sich oft ausgebrannt und emotional erschöpft. Sie haben das Gefühl, ständig zu kämpfen und bekommen wenig von der Zuneigung oder dem Respekt zurück, den Sie verdienten.


Unberechenbarkeit und instabile Stimmungslagen:
In einer toxischen Beziehung schwankt das Verhalten des Partners oft stark – von Phasen intensiver Zuneigung und Fürsorge hin zu abrupten, unerklärlichen Phasen der Abweisung oder Aggression. Diese Unberechenbarkeit schafft ein dauerhaftes Gefühl der Unsicherheit und des Misstrauens.


Mangel an Empathie und Respekt:
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Fehlen von Mitgefühl für Ihre Gefühle und Bedürfnisse. Der toxische Partner zeigt oft wenig Interesse daran, Sie zu verstehen oder Ihre Meinung zu respektieren. Kritik wird nicht konstruktiv geäußert, sondern als persönlicher Angriff empfunden, der Ihre eigene Bedeutung in der Beziehung unterminiert.


Diese Verhaltensmuster können sich im Laufe der Zeit verstärken und dazu führen, dass Sie das Gefühl haben, emotional unterdrückt oder sogar manipuliert zu werden. Es ist wichtig, solche Warnsignale ernst zu nehmen. Wenn Sie erkennen, dass Sie sich in einer toxischen Beziehung befinden, kann es hilfreich sein, Unterstützung von vertrauten Personen oder professionellen Beratern zu suchen – sei es durch Gespräche, Selbsttests oder therapeutische Hilfe.


Lieber streiten statt schweigen "Einsamkeit in der Beziehung kann sich lebensbedrohlich anfühlen"


Streit in einer Beziehung sieht oft so aus, dass einer laut wird und der andere den Raum verlässt. Paartherapeutin Anna Wilitzki unterscheidet deshalb Angreifer und Rückzügler, die Konflikte unterschiedlich austragen. Die emotionsfokussierte Paartherapeutin erforscht in ihrer Arbeit mit Paaren vor allem die Gefühle, die sich hinter Handlungen und Reaktionen verbergen. In ihrem neuen Buch "Einfach lieben" zeigt sie, wie Paare Alltagskonflikte lösen und eine glücklichere Beziehung führen können.


Wenn Paare streiten, läuft das oft gleich ab: Einer wird laut und macht Vorwürfe, der andere redet sich heraus oder will gar nicht erst darüber sprechen. Warum ist das oft so?

Anna Wilitzki: In Beziehungen treffen häufig Verfolger und Rückzügler aufeinander. Der Verfolger oder Angreifer startet den Konflikt meistens, ist lauter im Streit und wirkt wütend und aggressiv. Dagegen ist der Rückzügler passiver, er mauert oft und will in einen Streit nicht einsteigen. Keine der Kommunikationsformen ist richtig oder falsch. Auch wenn Rückzügler weniger aggressiv und laut sind, tragen sie ihren Teil zum Konflikt bei. So sieht es auch der bekannte Beziehungswissenschaftler John Gottman. Für ihn gibt es vier Faktoren, die eine Beziehung auf Dauer zerstören: Kritik, Verachtung, Rechtfertigung und Mauern.


Warum wird man zum Angreifer oder Rückzügler? 

Diese Rollen entwickeln sich meistens bereits in der Kindheit, können aber auch erst durch Ereignisse wie etwa eine Affäre aufkommen. Waren die Eltern beide Rückzügler und wurde selten gestritten, sondern eher geschwiegen und ignoriert, wird das Kind höchstwahrscheinlich auch zum Rückzügler. Sind die Eltern eher aggressiv gewesen und haben laut gestritten, kann auch deren Kind zum Verfolger werden.


Wie weichen Paare diese Rollen auf und streiten auf eine gesunde Weise?

Paare sollten erkennen, dass hinter einer Aktion ein tiefes Gefühl liegt, dass unsere Reaktion lenkt. Der Angreifer muss einsehen, dass es nicht nur seinen Schmerz gibt, sondern auch eine Emotion hinter der Reaktion des Rückzüglers. Bei gegenseitiger Empathie fällt es leichter, aufeinander zuzugehen und die Rollen aufzuweichen.


Manche Menschen scheinen mit der Leistung des Partners nie zufrieden zu sein, egal, wie sehr man sich anstrengt. Trotzhaltungen, wie "ich mache jetzt gar nichts mehr" führen aber häufig nur zu mehr Streit. Wie weist man jemanden auf überzogene Ansprüche hin?

 

Zunächst sollte man sich fragen, warum man es der Person ständig recht machen will und ob man ein klassischer People Pleaser ist. Vielleicht bekommt man aber auch das Gefühl vom Partner, sich um all die Dinge kümmern zu müssen. Statt jemandem einen Vorwurf zu machen wie "Du bist nie zufrieden!", sollte man über die eigenen Anstrengungen und Emotionen sprechen, also beispielsweise: "Ich versuche, viel zu tun, aber ich bin erschöpft und frustriert, weil es so wirkt, als sei es nie genug. Das tut mir weh".


Warum kritisieren wir manchmal den Menschen am meisten, den wir am meisten lieben?

Das liegt wahrscheinlich an einer tiefen Ur-Angst. Manche Menschen haben Angst, selbst nicht gut genug zu sein oder geliebt zu werden oder sie haben in ihrer Kindheit die Erfahrung gemacht, für positive Bestätigung kämpfen zu müssen.


Wenn manche Partner oder Partnerinnen Abstand brauchen, flüchten sie auch räumlich, dann schlafen sie etwa im Gästezimmer oder verbringen mehr Zeit auf der Arbeit oder beim Sport. Wie holt man die Person zurück?

Das ist schwierig für die Person, vor der geflüchtet wird, weil dadurch Ängste entstehen. Am besten wäre es, nachzufragen, warum der andere flüchtet. Hat ein Partner den Flucht-Impuls, dann sollte man ihm Raum geben und nicht verfolgen, damit er sich nicht noch mehr zurückzieht. Wenn er wieder zur Ruhe gekommen ist, kann man aber auch einfordern, über die Probleme zu reden. "Was können wir tun, damit du wieder zurückkommst", wäre ein guter Einstieg.


Es klingt sehr schwierig, der Person den Freiraum zu geben, wenn man Angst davor hat, sie gänzlich zu verlieren.

Ja, das ist furchtbar. Gerade für Verfolger ist es das schlimmste, diesen Rückzug anzunehmen, weil es ihnen lebensbedrohlich erscheint. Man sollte sich daran erinnern, dass es nicht sofort um eine Trennung geht, sondern dass der Partner oder die Partnerin einfach nur Ruhe braucht, um die Energie wieder aufbringen zu können, sich den Beziehungsproblemen zu stellen. Das muss er dann aber auch irgendwann tun, um die andere Person nicht ewig hinzuhalten.


Wie kann man dem Partner etwas Sicherheit geben?

Der Partner könnte ihm klarmachen, dass er sich noch nicht trennen will und die Gründe aufzählen, warum er an der Beziehung weiter festhält, etwa in dem er gute Momente zu zweit aufzählt. Ein Beispiel wäre: "Letztens auf dem Konzert haben wir uns so gut verstanden, genauso will ich das mit dir."


Vor allem Angreifer drohen manchmal die Trennung an, um dem Partner Angst zu machen. Aber auch Rückzügler drohen passiv mit einer Trennung, wenn sie flüchten und erstmal zu Freunden ziehen. Wie geht man damit um?


Gerade die Angreifer sagen häufiger, dass sie sich trennen wollen, wenn etwas nicht klappt. Anfangs wirkt das auch noch, weil die andere Person Angst bekommt und um die Beziehung kämpft. Aber je öfter man das sagt, desto bedeutungsloser wird die Drohung. Sollte die Trennung als Option wirklich im Raum stehen, kann einerseits der Angreifer erklären, warum er sich trennen will, der Rückzügler kann aber auch nach diesen Gründen fragen, um mehr Verständnis dafür zu bekommen und nach Lösungen zu suchen.


Manche Paare prahlen damit, dass sie sich nie streiten. Wie sehen Sie das?

Wenn man sich gar nicht streitet, zeigt das oft, dass das Paar aus zwei Rückzüglern besteht. Konflikte werden also nicht ausgetragen, sondern totgeschwiegen. Irgendwann sitzen sie dann auf der Couch und haben sich gar nichts mehr zu sagen. Die bessere Dynamik für Beziehungen besteht sogar aus Angreifer und Rückzügler, weil Konflikte angesprochen werden, vom Rückzügler aber auch etwas ruhiger angegangen werden.


Der Vorwurf der Untreue kann Beziehungen entzweien, manche Partner oder Partnerinnen suchen geradezu nach Beweisen für ihre These. Wie geht man damit um?

Sollte die These stimmen, sollte der- oder diejenige dies zugeben, auch wenn das den anderen Menschen verletzen könnte. Die Frage ist dann, was fehlt in der Beziehung des Paares, um über gewisse Dinge sprechen zu können. Zum Beispiel, indem ich sage, ich schreibe mit dieser Person, weil es mir leichter fällt, mit ihr über intime Dinge zu sprechen. Die Frage, wie man das wieder in die Beziehung bringen kann, ist wichtiger als die Frage, ob diese Bekanntschaft richtig ist. Eifersucht kann sehr groß werden, wenn die Beziehung nicht läuft. Paare brauchen Sicherheit und Stabilität, um mit potenziellen Gefahren umgehen zu können.


Manche suchen den Kontakt zu anderen, weil sie sich trotz Beziehung einsam fühlen. Warum ist das so?

In Liebesbeziehungen wollen wir am meisten als die Person gesehen und akzeptiert werden, die wir sind - noch mehr als von Familienmitgliedern, Freunden oder Arbeitskollegen. Wenn der Partner oder die Partnerin mich wegen meiner Verletzlichkeit ablehnt, ignoriert oder sogar heruntermacht, dann fange ich an, mich einsam zu fühlen, weil ich mich noch nicht mal in meiner Beziehung angenommen fühle. Diese Einsamkeit kann sich lebensbedrohlich anfühlen, deshalb gehen viele in einen Überlebensmodus und wechseln zu "fight, flight or freeze". Das heißt, dass wir kämpfen, flüchten oder einfrieren, um zu überleben.


Wie überkommt man Einsamkeit in einer Beziehung?

Keine Vorwürfe in Du-Sätzen, zum Beispiel: "Du bist am Wochenende nie für mich und die Kinder da." Die Ich- oder Wir-Perspektive funktioniert viel besser, beispielsweise: "Ich glaube, dass es uns in der Beziehung gerade nicht mehr so gut geht, was können wir tun?" Mehr Verbindung schafft man vor allem auch durch bewusste Zeit miteinander, also zum Beispiel durch Dates, bei denen man gemeinsam Aktivitäten plant und gemeinsam neue Erinnerungen schafft. Viele Paare vergessen, dass man sich auch in einer Beziehung unabhängig voneinander entwickeln und den anderen einbeziehen kann.


Quelle: Mit Anna Wilitzki sprach Sandra Will (n-tv)t


Wann fühlen wir uns geliebt?

Wir fühlen uns geliebt, wenn wir emotional gesehen, wertgeschätzt und angenommen werden. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:


  1. Zuwendung & Aufmerksamkeit – Wenn jemand uns aktiv zuhört, sich für uns interessiert und Zeit mit uns verbringt.
  2. Körperliche Nähe – Umarmungen, Berührungen oder einfach eine liebevolle Geste können starke Gefühle von Geborgenheit vermitteln.
  3. Worte der Anerkennung – Ein ehrliches Kompliment, ein "Ich liebe dich" oder eine ermutigende Nachricht kann tiefe emotionale Verbundenheit erzeugen.
  4. Taten der Fürsorge – Kleine Gesten wie ein mitgebrachtes Lieblingsessen, Unterstützung in schwierigen Zeiten oder ein unerwarteter Liebesbeweis zeigen, dass wir wichtig sind.
  5. Verlässlichkeit & Vertrauen – Wenn jemand konsequent für uns da ist, unsere Gefühle respektiert und wir uns sicher fühlen können.
  6. Gemeinsame Erlebnisse – Geteilte Erinnerungen, gemeinsame Abenteuer und das Gefühl, eine Verbindung zu haben, stärken die Liebe.
  7. Akzeptanz & Verständnis – Wenn wir ohne Bedingungen angenommen werden, mit all unseren Stärken und Schwächen.

Jeder Mensch erlebt Liebe auf unterschiedliche Weise – manche durch Worte, andere durch Taten oder Berührungen. Wichtig ist, dass Liebe authentisch ist und sich im Alltag zeigt.


Wie unterscheiden sich Wünsche und Bedürfnisse

Wünsche und Bedürfnisse sind eng miteinander verbunden, aber sie haben unterschiedliche Bedeutungen. Das Erkennen und Bearbeiten von Bedürfnissen, die hinter Wünschen stecken könnten, sind mitentscheidend für den Erfolg einer Paar-Beratung.


1. Bedürfnisse (notwendig für das Wohlbefinden)

  • Grundlegend und essenziell
  • Ohne sie fühlt man sich unglücklich oder unausgeglichen
  • Meist universell (z. B. jeder Mensch braucht Liebe und Sicherheit)

 

Beispiele für Bedürfnisse in einer Beziehung:

  • Emotionale Sicherheit → das Gefühl, geliebt und akzeptiert zu werden
  • Respekt → fair behandelt und wertgeschätzt zu werden
  • Vertrauen → sich auf den Partner verlassen zu können
  • Nähe & Intimität → emotionale und/oder körperliche Verbundenheit
  • Kommunikation → sich austauschen und verstanden fühlen


2. Wünsche (Zusätzliche, individuelle Vorlieben)

  • Persönliche Vorstellungen oder Erwartungen
  • Können sich ändern oder angepasst werden
  • Erfüllen oft Bedürfnisse, sind aber nicht zwingend notwendig


Beispiele für Wünsche in einer Beziehung:

  • Romantische Gesten → Blumen, Liebesbriefe oder Überraschungen
  • Bestimmte gemeinsame Aktivitäten → Reisen, gemeinsame Hobbys
  • Bestimmte Art der Zuneigung → Mehr Kuscheln, Komplimente, bestimmte Liebesbeweise
  • Spezielle Zukunftspläne → Zusammenziehen, heiraten, Kinder bekommen


Der Unterschied auf den Punkt gebracht:


  • Bedürfnisse sind die Basis – wenn sie unerfüllt bleiben, kann die Beziehung langfristig leiden.
  • Wünsche sind individuell – sie bereichern die Beziehung, aber ihr Fehlen bedeutet nicht automatisch eine Krise.

 

Beispiel:


Ein Mensch hat das Bedürfnis nach Wertschätzung. Sein Wunsch könnte sein, dass der Partner ihm regelmäßig Komplimente macht. Falls der Partner aber auf andere Weise (z. B. durch Taten) Wertschätzung zeigt, ist das Bedürfnis trotzdem erfüllt – auch ohne direkte Komplimente.


Psychische Auswirkungen einer Ehe-Scheidung

Eine Ehe-Scheidung kann psychische Auswirkungen auf die beteiligten Personen haben. 

Jeder Mensch reagiert jedoch individuell auf eine Trennung, und die Auswirkungen können je nach den Umständen der Scheidung und den individuellen Faktoren unterschiedlich sein. 


Mögliche psychische Auswirkungen einer Ehe-Scheidung:


1. Trauer und Verlust: Eine Ehe-Scheidung kann mit einem Gefühl des Verlusts verbunden sein, da eine bedeutende Beziehung endet. Dies kann zu Traurigkeit, Trauer und einem Gefühl des Alleinseins führen.

2. Angst und Unsicherheit: Die Unsicherheit über die Zukunft und die Veränderungen, die mit einer Scheidung einhergehen, kann Ängste und Sorgen hervorrufen. Fragen zur finanziellen Sicherheit, Wohnsituation und Sorgerecht für Kinder können belastend sein.

3. Niedriges Selbstwertgefühl: Eine Scheidung kann das Selbstwertgefühl beeinträchtigen, insbesondere wenn eine Person das Gefühl hat, dass die Scheidung auf persönlichen Mängeln oder Versagen beruht. Es kann zu Selbstzweifeln und einem geringen Selbstwertgefühl führen.

4. Depression: Die Scheidung kann zu einer depressiven Stimmung oder einer klinischen Depression führen. Der Verlust der Beziehung, der sozialen Unterstützung und der routinemäßigen Struktur des gemeinsamen Lebens kann zu negativen emotionalen Auswirkungen führen.

5. Stress und emotionale Belastung: Eine Ehe-Scheidung bringt oft viele Veränderungen und Herausforderungen mit sich. Der Umgang mit rechtlichen Angelegenheiten, das Neuausrichten des Lebens und das Bewältigen von Konflikten kann zu erhöhtem Stress und emotionaler Belastung führen.


Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Menschen die gleichen psychischen Auswirkungen einer Scheidung erleben, und viele Menschen können im Laufe der Zeit eine Anpassung und Heilung erfahren. 


Dennoch ist es ratsam, bei Bedarf professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um mit den psychischen Auswirkungen umzugehen und den Übergang zur Single-Lebensweise zu erleichtern.


Was geht in Kindern bei einer Ehescheidung vor?

Kinder können unterschiedlich auf eine Ehescheidung reagieren, abhängig von ihrem Alter, ihrer Persönlichkeit und ihren individuellen Erfahrungen. 


Häufige Reaktionen und Gefühle, die Kinder während einer Ehescheidung erleben können:


1. Angst: Kinder können Angst vor der Unsicherheit und den Veränderungen haben, die die Scheidung mit sich bringt. Sie fürchten möglicherweise den Verlust eines Elternteils, von Sicherheit und Stabilität.

2. Trauer: Die Scheidung kann bei Kindern Trauer auslösen, da sie den Verlust der Intaktheit der Familie und ihrer gewohnten Lebensweise erleben.

3. Schuldgefühle: Kinder können sich schuldig fühlen und glauben, dass sie auf irgendeine Weise zur Scheidung ihrer Eltern beigetragen haben. Dies ist eine falsche Annahme, die oft durch offene Kommunikation und Aufklärung korrigiert werden muss.

4. Verwirrung: Kinder können die Gründe für die Scheidung möglicherweise nicht vollständig verstehen, insbesondere wenn sie jünger sind. Dies kann zu Verwirrung führen.

5. Wut und Frustration: Kinder können Wut gegenüber ihren Eltern oder gegenüber der Situation als Ganzes empfinden. Sie könnten sich auch in der Mitte des Konflikts zwischen ihren Eltern wiederfinden.

6. Trauer um die Veränderungen: Kinder können den Verlust des gewohnten Familienlebens und der gewohnten Umgebung trauern.

7. Anpassungsschwierigkeiten: Die Umstellung auf ein Leben mit getrennten Eltern kann für Kinder schwierig sein. Das Pendeln zwischen den Haushalten, verschiedene Regeln und Erwartungen können Anpassungsschwierigkeiten mit sich bringen.

8. Schulische und soziale Auswirkungen: Die Scheidung kann sich auf die schulische Leistung und das Verhalten in der Schule auswirken. Kinder könnten sich auch in sozialen Beziehungen schwertun.

9. Bedürfnis nach Unterstützung: Kinder benötigen Unterstützung und Ermutigung, um mit den emotionalen Herausforderungen der Scheidung umzugehen. Professionelle Hilfe von Therapeuten oder Beratern kann hilfreich sein.


Es ist wichtig, dass Eltern während einer Scheidung einfühlsam und unterstützend auf die Bedürfnisse ihrer Kinder reagieren. Offene Kommunikation, Geduld und Verständnis sind entscheidend, um Kindern zu helfen, die emotionalen Belastungen der Scheidung zu bewältigen. 


Professionelle Hilfe kann auch dann in Betracht gezogen werden, wenn Kinder Schwierigkeiten haben, mit der Situation umzugehen. 


Eltern sollten sich bewusst sein, dass die Art und Weise, wie sie die Scheidung handhaben, erhebliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden ihrer Kinder haben kann.


Wenn die Ehe hält und hält und hält....

Manche Partnerschaften halten ewig. Paare äußern fünf Zutaten, die für ihren Eheerfolg maßgebend sind.

   

Um eine langfristig gute Beziehung zu führen, braucht es nicht nur viel Liebe für den anderen. Aber ein guter Start ist das durchaus

Caroline und Christian Heim sind ein australisches Paar, das sich dafür interessiert, warum manche Paare ein Leben lang zusammenbleiben. Also beschlossen die Krisenberaterin und der Direktor einer Psychiatrieklinik, dies in einer großangelegten Studie zu erforschen. Sie verschickten Onlinefragebögen an 932 Paare, die seit 40 bis 73 Jahren verheiratet waren. Vor allem aber führte Caroline Heim lange Gespräche mit 90 weiteren Paaren, darunter auch zwei gleichgeschlechtliche. Sie bestellte die älteren Menschen nicht ins Labor, sondern besuchte sie.


„In der Stille ihrer Wohnungen, von denen manche von der Zeitlosigkeit dunkler Holzmöbel und alter Teeservices aus Keramik erfüllt waren, oder in einem gemütlichen nahegelegenen Café“, so schreibt sie, „teilten sie ihre Beziehungs­geschichten mit mir.“ Sie erzählten von Triumphen, Enttäuschungen, Affären, dem Tod eines Kindes, einer schweren seelischen Krankheit – manchmal in Tränen oder Gelächter ausbrechend, bisweilen sachte miteinander zankend.


Caroline Heim fragte die Paare gezielt nach kritischen Beziehungsaspekten wie Finanzen, Arbeitsteilung, Freiräumen, Sex und Krisen. Am Anfang aber stand eine offene Frage: „Was ist Ihr Geheimnis, das Sie so viele Jahre hat zusammenbleiben lassen?“ Dies sind die Top Five, die genannt wurden:


1. Entschlossenheit


„Commitment ist die Grundlage für die Langlebigkeit von Beziehungen“, schreiben die Heims, und ihre Studie bestätigt damit den Tenor der Forschung. Das schwer zu übersetzende Wort commitment beschreibt eine Haltung der Verbindlichkeit und des Engagements: Diese Sache ist mir sehr wichtig, sie ist mir jede Anstrengung wert. In den Interviews drückte sich dies aus in Formulierungen wie „daran festhalten“, „durch Schwierigkeiten durchgehen“, „vorbehaltloses Bekenntnis zueinander“, „niemals aufgeben“, „komme, was wolle, ich werde bleiben“.


Die Mehrheit der Paare gab an, dass diese unbedingte Verbindlichkeit unverzichtbar für das Fortbestehen ihrer Ehe gewesen sei. Sie speist sich aus Liebe und Zuneigung, aber auch einer großen Portion Beharrungsvermögen. Lucy, seit 55 Jahren mit Frank verheiratet, drückte es so aus: „Egal wie verärgert man über diesen Menschen ist, man hält zueinander.“ Manche Paare erinnerten an das Eheversprechen an ihrem Hochzeitstag, andere sagten, das Commitment sei erst im Lauf der Jahre gewachsen: „Es ist etwas, das wir uns zu eigen gemacht haben“, sagten Nicita und Juanito von den Philippinen.


2. Altruismus


Inno und Tinn aus Estland, seit 66 Jahren verheiratet, erklärten der Interviewerin, dass sich das estnische Wort für Ehe, abielu, aus „Hilfe“ und „Leben“ zusammensetzt: Man lebt zusammen und hilft sich. Das bedeutet mitunter auch ein Stück Zurücknahme der eigenen Wünsche. „Dich selbst auf Eis legen“, so nannten es Anjelika und Graeme, „dein Ego aus der Gleichung nehmen“, sagten Steven und Chuck. Ein Paar formulierte es frei nach John F. Kennedy: „Statt zu überlegen, was die andere Person für dich tun kann, frage dich, was du für sie tun kannst.“


Mitunter stellte das die Befragten auf harte Proben, so Caroline Heim: „Wayne kam über 42 Jahre mit Frances’ schweren Depressionen zurecht. Wendy vergab Andy dessen Affäre, Shirley blieb bei Patrick, obwohl seine Familie sie ablehnte, und Lunesa pflegte Romeo durch den Schilddrüsenkrebs und einen Herzinfarkt.“ Altruismus zeige sich aber nicht nur in den großen Krisen, sondern auch im Alltäglichen: indem man sich sorgt, den Schlaf des anderen nicht zu stören, indem man ihr eine Mahlzeit zubereitet oder sich um die Versicherungsverträge kümmert. Macht so viel Selbstzurücknahme nicht unzufrieden? Im Gegenteil: Laut Studien, so Caroline Heim, stärkt Altruismus nicht nur die Bindung, sondern auch das Wohlbefinden.


3. Gemeinsame Werte


Wie neben den Interviews auch die Onlineumfrage bestätigte, haben geteilte Grundüberzeugungen eine starke Bindekraft für die Partnerschaft, die womöglich sogar Temperamentsunterschiede überbrückt: „Obwohl wir in unseren Persönlichkeiten verschieden sind – unsere Werte sind dieselben“, sagten etwa Christine und Ted. Manchen Paaren sind Anstrengung und harte Arbeit wichtig, andere betonen Loyalität, Ehrlichkeit, Vertrauen oder aber soziales Engagement. Bei manchen steht die Familie im Mittelpunkt, andere teilen ihre Begeisterung für Kunst und Kultur.


Auch Religion und Spiritualität wurden öfter genannt. Christine und Paul empfinden eine „spirituelle Verbindung“, wenn sie gemeinsam durch die australische Wildnis streifen. Keith und Steven haben sich einer „überwiegend schwulen und lesbischen Kirche“ angeschlossen; sie benötigten einen „sicheren Himmel“, wie sie es ausdrückten. Es ist auch hilfreich, wenn die politische Einstellung nicht zu sehr auseinanderklafft; Mary und Brian umschiffen dieses Thema wann immer möglich – „sonst gibt es Streit“. Mary und Howard hingegen haben während ihrer 48 Ehejahre im Tandem das politische Lager gewechselt: „Als wir heirateten, waren wir extrem konservativ. Heute sind wir beide auf dem stark linken Flügel.“


4. Kommunikation


Die meisten Paare hatten das Gefühl, dass ihre Verständigung über all die Jahre besser geworden sei, geduldiger, toleranter, auch ehrlicher. Peggy und Howard sind heute „schneller darin, uns zu sagen, was wir brauchen, und schneller darin, einander zuzuhören“. „Wenn du jung bist“, so Stella und Fred, „trägst du alles stumm im Kopf. Auf der Wegstrecke musst du irgendwann lernen, es auszusprechen.“ Bisweilen lief es auch umgekehrt.


Etliche der Paare sagten, dass die Kommunikation zwischen ihnen heute intuitiver, nonverbaler ablaufe als in den Anfangsjahren. „Wir kommunizieren mit gewissen Blicken und Gesten. Wenn ich sie auf die Palme bringe, erkenne ich das daran, dass sich die Härchen in ihrem Nacken aufrichten“, sagt Tony über seine Frau Pat. Bei Barbara und Lance beobachtete die Interviewerin sogar, dass sie die Sätze des jeweils anderen fortführten. Man kann es auch übertreiben.


5. Kompromiss


Selbst wenn man noch so einfühlsam kommuniziert und noch so viele Werte teilt, „wirst du nie jemals in allem übereinstimmen“, meinen Margaret und Ian. Daher sei der Kompromiss „ein unverzichtbares Beziehungsinstrument“. Man müsse, so weitere Wortmeldungen, „versuchen, den Standpunkt der anderen Person zu verstehen, um eine Übereinkunft zu erreichen“ oder, resignativer ausgedrückt, „willens sein, einen Ausgleich herbeizuführen, wenn die Sache den Kummer nicht wert ist“.


Quelle:

Christian Heim, Caroline Heim: Resilient Relationships. Techniques for Surviving Hyper-individualism, Social Isolation, and a Mental Health Crisis. Routledge 2023Neuer Text


Beziehungskrise:

 Diese 7 Anzeichen sollten  wachrütteln

Das sind die 7 Anzeichen für eine mögliche Beziehungskrise:


1. Verweigerung der Unterstützung des Partners

Wenn wir aufhören, Unterstützung und Zustimmung von unserem Gegenüber anzunehmen (oder zu geben), ist dies das erste Signal, das wir berücksichtigen und an dem wir arbeiten müssen. Denn es ist das Ablehnungsverhalten, das in erster Linie für ein allgemeines psychophysisches Unwohlsein verantwortlich ist.


2. Negative Gedanken in einer Endlosschleife

Eines der Anzeichen für Unzufriedenheit in einer Partnerschaft ist der Teufelskreis negativer Gedanken und feindseliger Einstellungen gegenüber dem anderen. Diese reichen von Streitereien, weil die Milch ausgegangen ist, bis hin zu Überlegungen, die:den Partner:in bei der ersten Gelegenheit auf der Straße stehen zu lassen!


3. Konfrontation verweigern

Sie äußern laut Ihre Zweifel über den letzten Besuch seiner Eltern. Und prompt ignoriert er Sie, legt sich aufs Sofa und sieht fern. Ein weiteres gefährliches Anzeichen für Unzufriedenheit in einer Beziehung ist das System "Bitte-Ablehnung", das auf eine starkes "Nicht-kommunizieren-Wollen" hindeutet. In der Regel ist es die Frau, die Forderungen stellt oder Argumente vorbringt, während der Mann dazu neigt, die Konfrontation zu verweigern und sich zu isolieren.


4. (Un)echte Überzeugungen

Er:sie ist nicht entscheidungsfreudig. Er:sie ist zu faul. Er:sie hat nur wenige moralische Prinzipien… Eine wiederholte Bestandsaufnahme der Unzulänglichkeiten des Partners bzw. der Partnerin ist sicher nicht der beste Weg, um die Harmonie zu erhalten. Es mag seltsam klingen, aber diese "kognitiven Verzerrungen", diese "unrealistischen Überzeugungen", die vor allem bei den ersten Annäherungen die:n Geliebte:n zu einem nahezu perfekten Wesen machen, sind gut für die Beziehung und entscheidend für die Zufriedenheit des Paares. Solange die persönliche Interpretation dessen, was andere als Fehler bezeichnen würden, positiv ist, wird alles reibungslos verlaufen. Wenn nicht, ist es besser, die Fühler auszustrecken und zu versuchen, herauszufinden, was tatsächlich falsch ist.


5. Rechtfertigungsmethoden

Sind Sie sicher, dass er:sie aus Gründen, die er:sie nicht zu vertreten hat, zu spät zur Arbeit gekommen ist? Oder ist das etwas, was ständig passiert, und glauben Sie, dass es leicht zur Gewohnheit werden könnte? Die Gründe, die wir unserem und ihrem:seinem Verhalten zuschreiben, sind entscheidend für ein gutes Verständnis. Wenn die Bilanz nicht in Richtung Rechtfertigung, sondern in Richtung Kritik tendiert, muss man darüber nachdenken, wie zufrieden man mit der Beziehung ist.


6. Diskrepanz zwischen Partner:in und Idealbild

"Ich mag und begehre eine:n Frau:Mann, die:der wie mein:e Lieblingsschauspieler:in aussieht." "Ich habe nicht die Absicht, Alternativen zu meinem Idealbild zu akzeptieren" (obwohl es bereits eine:n Partner:in gibt…). Wenn man es so ausdrückt, ist die Unzufriedenheitsspirale garantiert!


7. Weiterentwicklung

Der Grad der Zufriedenheit hängt mit der Wahrnehmung zusammen, dass sich die Beziehung im Laufe der Zeit verbessert hat. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie sich in einer Art emotionalem Schwebezustand befinden, hat sich wahrscheinlich nicht viel entwickelt, und vielleicht ist es an der Zeit, der Beziehung einen Schub zu geben. In guten wie in schlechten Zeiten.

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